Am 22. August wird Ray Bradbury 88 Jahre alt. Als ich Science-Fiction zu lesen anfing, etwa zur Zeit des SF-Booms der 80iger Jahre, las ich vor allem E.E. Smiths "Lensmen"-Serie, die Romane von Isaac Asimov, und die Space Operas von Poul Anderson. Zu Ray Bradbury stiess ich erst später, als ich die TV-Verfilmung der Mars-Chroniken das erstemal sah. Ich hatte zwar schon vorher ein paar Stories gelesen, und auch von Fahrenheit 451 gehört, aber erst die Story-Sammlung "The Martian Chronicles" hatten mich überzeugt, es mit einem der ganz grossen SF-Autoren des 20. Jahrhunderts zu tun zu haben.
Die Geschichten waren so ganz anders als die mir bis dahin bekannte Mars-Literatur. Keine grünen Männchen, sondern eine alte, weise Rasse bewohnte den roten Planeten, eigentlich schon ausgestorben, doch immer noch präsent. Die Stories waren melancholisch und wundersam. Sie zeigten, wie sich 2 Völker, die sich vorher nicht kannten, begegnen. Oft zeigten sie die Dummheit und Rücksichtslosigkeit des Menschen, der mit einer jahrtausendealten Kultur nicht umgehen kann.
Selten haben mich SF-Geschichten so fasziniert. Ray Bradbury versteht es, eine Szenerie auf dem Mars so zu schildern, so dass man fast den Wind über die rotgefärbten Ebenen streichen hört, und eine leise Musik eines längst untergegangenen Volkes erahnt.
Der Autor zeigt, dass Respekt und Achtung des Anderen, sei er noch so fremd, das Wichtigste sind.
Vielen Dank, Ray Bradbury!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen